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Glosse

Frühling? Nein Danke!

SZ/BZ-Redakteur Roman Steiner freut sich schon auf den Herbst.

Von Roman Steiner
Sieht so harmlos aus, aber der Frühling kann ganz schön nerven.

Sieht so harmlos aus, aber der Frühling kann ganz schön nerven.

Bild: Steiner

Man kann es drehen wie man will, es gibt kein Entrinnen. Wir haben Frühling. Wieder einmal. Schon seit dem 20. März. Erst schien er nicht so recht auf Touren kommen zu wollen, doch jetzt ist er da, volle Möhre.

Gewiss, es gibt ja Menschen, die freuen sich darüber, echt wahr. Doch es gibt viel mehr Gründe, die gegen den Frühling sprechen, als dafür. Beispiele gefällig? Los geht‘s.

Da wäre mein alter Freund, der Heuschnupfen. Ein ebenso hinterhältiger wie unberechenbarer Kerl. Oft kommt er schon im Februar, der Schuft, springt aus dem Hinterhalt auf Nase, Augen, Rachen: Es juckt, es kratzt, es ist furchtbar. Na, vielen Dank.

Dann wäre da der Sonnenbrand, auch so ein arger Blitz. Da setzt man sich am Samstag in kurzen Ärmeln nichtsahnend auf den Balkon und liest ein gutes Buch - zack, erwischt. Am Abend vor dem Badezimmerspiegel ist es unverkennbar: rote Arme bis dort, wo das Polohemd geschützt hat. Eine Viertelstunde länger, und ich dürfte wieder die Hautfetzen runterschälen. Na, super.

Aber am allerschlimmsten, wirklich ein üblesVolk, das sind die Insekten. Schon seit Tagen summen und brummen sie um einen herum, anstatt sich an früh blühenden Blüten gütlich zu tun und ihren Bestäubungspflichten nachzukommen. Doch was tun sie stattdessen? Fliegen einem ins Gesicht, um den Kopf herum, kommen frech und ohne Erlaubnis in die Wohnung, und landen beim Fahrradfahren im vom Schnaufen offenen Mund, wahlweise in den Augen. Und deren Saison hat erst begonnen, das wird noch viel schlimmer.

Also ganz im Ernst: Soll das Ganze zu irgend etwas gut sein? Außer um einen um den letzten Nerv zu bringen? Na also.

Roman.Steiner@szbz.de