Florian Wahl besuchte im Kreis Böblingen Unternehmer mit Migrations-Hintergrund
Kreis Böblingen. Wie bereits in den vergangenen Jahren ging der SPD-Landtagsabgeordnete Florian Wahl auch in diesem Jahr wieder auf „Tour der Ideen“ durch den Wahlkreis. Im Rahmen seiner diesjährigen Tour besuchte Wahl Unternehmer mit Migrationsgeschichte im Landkreis Böblingen. Ziel seiner Tour war es, den Dialog mit engagierten Gewerbetreibenden zu fördern, ihre Anliegen zu hören und die wirtschaftliche Vielfalt in der Region zu unterstützen. Hierfür besuchte er den Großhandel Gentile Gusto, die Unternehmensberatung b2b energy GmbH, den Hausreinigungsdienst Komet Dienstleistungen GmbH, das Beratungsunternehmen Söhret Group, das Brautmodengeschäft Vivardi Brautmoden, die Zahnarztpraxis von Dr. Andreas Ljubic und die Flugfeld Apotheke.
Ein zentraler Punkt der Gespräche waren die unternehmerischen Rahmenbedingungen im Landkreis Böblingen: „Viele Unternehmer bemängeln eine zu hohe bürokratische Belastung, beklagen einen Mangel an Fachkräften und langwierige Anerkennungsverfahren von Berufsqualifikationen aus dem Ausland“, so Wahl. „Hier muss die Landesregierung ansetzen und gezielt Maßnahmen ergreifen, die den Unternehmern die tägliche Arbeit erleichtern. Es braucht einen Masterplan zum Bürokratieabbau, eine bessere personelle Ausstattung der Ausländerbehörden und eine Offensive für die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland.“
Wahl hebt dabei besonders hervor: „Zuwanderung wird in der öffentlichen Debatte oft als Herausforderung oder gar als Problem dargestellt. Die Unternehmer*innen, die ich während meiner Tour getroffen habe, beweisen jedoch eindrucksvoll das Gegenteil: Sie zeigen, dass Zuwanderung ein unglaubliches Potenzial birgt und ein Motor für Innovation und wirtschaftlichen Erfolg ist. Ihre Geschichten sind lebendige Beispiele dafür, wie Vielfalt unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft stärkt.“
Darüber hinaus zeigt sich der Abgeordnete äußerst erfreut darüber, dass alle besuchten Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation als gut bis sehr gut bezeichneten: „Die von mir besuchten Unternehmen können trotz globaler Herausforderungen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken: Sie wachsen stetig, schaffen kontinuierlich neue Arbeitsplätze und bauen ihre Kundenstämme erfolgreich aus. Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass der Landkreis Böblingen nicht nur ein starker Wirtschaftsstandort ist, sondern auch ein Ort, an dem Zukunft aktiv gestaltet wird.“
Wahl kündigte an, die gesammelten Ideen und Anregungen in seine politische Arbeit einfließen zu lassen und auf Landesebene stärker für die Belange von Unternehmer*innen mit Migrationsgeschichte einzutreten: „Wir müssen die Stärken der Gründer*innen mit Migrationsgeschichte fördern und die Rahmenbedingungen verbessern, damit ihre Ideen erfolgreich umgesetzt werden können. Der direkte Dialog ist dabei unerlässlich“, resümiert Wahl.
Aus einer Kleinen Anfrage des Abgeordneten geht hervor, dass im Jahr 2023 Neugründungen von Unternehmern mit Migrationsgeschichte im Landkreis Böblingen signifikante Beiträge in den Wirtschaftsbereichen Handel und Instandhaltung sowie Reparatur von Kraftfahrzeugen (213 Neugründungen), Baugewerbe (132 Neugründungen) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (60 Neugründungen) verzeichneten. Diese Branchen stellen die drei führenden Sektoren bei den Neugründungen dar. Lediglich bei den Wirtschaftsabschnitten Land- und Forstwirtschaft/Fischerei, Energieversorgung, Wasserversorgung/Entsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzung sind vergleichsweise wenige Neugründungen von ausländischen Staatsangehörigen zu beobachten.
Aus den aktuellen Zahlen des Ministeriums geht außerdem hervor, dass der Anteil der Gewerbetreibenden mit Migrationsgeschichte an den Neugründungen im Jahr 2023 bei 26 Prozent (776 Personen) im Landkreis Böblingen lag. Dies ist höher als ihr Bevölkerungsanteil von 21,4 Prozent und zeigt die Bedeutung dieser Gruppe für die regionale Wirtschaft. Besonders hervorzuheben ist, dass von den 27 000 Selbständigen mit Migrationsgeschichte in der Region Stuttgart rund 16 000 mindestens einen Beschäftigten haben. Damit tragen Unternehmer mit Migrationsgeschichte nicht nur zur Vielfalt und Innovation in der Wirtschaft bei, sondern schaffen und sichern auch zahlreiche Arbeitsplätze.