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Der WG-Mitbewohner von Athen 2004

Ein Wiedersehen mit dem Olympia-Freund in Paris

Monsieur Meyer in Paris: Peter hat sich mit einer E-Mail angekündigt.
Von Uli Meyer
Monsieur Meyer (rechts) mit seinem Freund Peter (links) und zwei Mannheimer Damen, die schon 2004 in Athen dabei waren. Bild: Meyer

Monsieur Meyer (rechts) mit seinem Freund Peter (links) und zwei Mannheimer Damen, die schon 2004 in Athen dabei waren. Bild: Meyer

Bild: Meyer

Olympia 2024. Unsere Verbindung als olympische Freundschaft zu bezeichnen, trifft den Nagel auf den Kopf. Peter ist nicht aus dem Hockey, wir haben uns vor 20 Jahren durch Olympia kennengelernt. Ich war als Hockey-Journalist akkreditiert, er sollte als Leiter einer kleinen Werbeagentur einige Olympioniken aus der Region Mannheim bei den Olympischen Spielen 2004 begleiten.

Weil Peter damals eine Wohnung in Athen aufgetrieben hatte, die für mehr als eine Person konzipiert war, und ich mich gleichzeitig noch auf Unterkunftssuche befand, hat das eine das andere ergeben, und plötzlich waren wir gemeinsame Bewohner einer Dachgeschosswohnung. Wenn wir in den lauen Sommernächten unsere Balkontür zur Dachterrasse aufgemacht haben, blickte uns die hell erleuchtete Akropolis an – ein Bild für die Götter.

Wir haben zwei fantastische Wochen in Athen verlebt, in unserer Wohnung die ein oder andere Party geschmissen für hauptsächlich Mannheimer Olympiatouristen. Gekrönt wurde alles durch die damals wirklich völlig unerwartete Goldmedaille der deutschen Hockey-Frauen. Weil da auch eine von Peters betreuten Mannheimer Athletinnen zum Goldteam gehörte und er zudem noch den aus Mannheim stammenden Bundestrainer Markus Weise persönlich sehr gut kannte, ist mein Mitbewohner binnen kürzester Zeit zum Hockeyexperten gereift.

Die noch in Athen geborene Idee, man könnte doch Ähnliches bei den nächsten Olympischen Spielen wiederholen, hielt ich zunächst für pure Utopie. Aber tatsächlich saßen wir im Sommer 2008 gemeinsam im Flieger nach Peking. Wir sind zusammen über den Platz des Himmlischen Friedens gestiefelt, haben uns beim Verzehr einer Peking-Ente ziemlich blamiert und ansonsten den olympischen Alltag absolviert. China 2008 war aber unser vorläufig letztes gemeinsames Olympia-Erlebnis.

Wenige Wochen vor Paris 2024 nun gab es eine E-Mail von Peter. Er schrieb mir, dass er kurzerhand ein paar Eintrittskarten für Leichtathletik und Hockey erworben habe und davon ausgehe, dass auch ich wieder olympisch aktiv sei. Man könne sich doch mal treffen. Und so haben wir uns dieser Tage im olympischen Hockey-Stadion gefunden. Mein Kumpel Peter und im Schlepptau gleich noch zwei Mannheimer Begleiterinnen, die auch 2004 schon diese fulminanten Athen-Tage mitgemacht haben. Die olympischen Ringe üben eine Anziehungskraft aus, die uns doch immer wieder zusammenbringt.