Die Böblinger Hockey-Abteilung zeigt sich beim Neujahrsturnier als perfekter Gastgeber
Hockey Dass es beim internationalen Neujahrsturnier der SV Böblingen für die Teilnehmer weit mehr um das Wiederreinkommen nach kurzer Weihnachtspause geht als um das Streben nach einem Siegerpokal, das wurde bei der 54. Auflage der Traditionsveranstaltung klarer denn je. Und trotzdem durften am Ende zwei Vertretungen aus den Händen von SVB-Turnierleiter Giuseppe Ciafardini Sachpreise als Turniergewinner entgegennehmen: die Frauen von Zweitbundesligist TuS Obermenzing und die männliche U21-Nationalmannschaft der Schweiz.
Gerade am Beispiel der Böblinger Oberligamänner wurde deutlich, dass es am Wochenende kein ganz normaler Wettbewerb war. Da aufgrund einer späten Meldung sich das Teilnehmerfeld im männlichen Bereich auf neun Teams eingependelt hatte, entschied man bei den Gastgebern, sich nach dem ersten Tag aus dem Wettbewerb zurückzuziehen und die anderen acht Teams in einer K.-o.-Phase alleine um den Turniersieg weiterspielen zu lassen.
Die SVB-Mannschaft von Thomas Dauner startete mit einem 2:3 gegen den Regionalligisten Dürkheimer HC und gewann das zweite Spiel gegen den Schweizer Erstligisten Basler HC mit 3:1. Es folgte ein 1:2 gegen den Zweitregionalligisten SSV Ulm und ein 3:3 gegen die tschechische Junioren-Auswahl. Für den zweiten Tag hatte man im Vorfeld bereits zwei Freundschaftsspiele gegen die beiden U21-Nationalteams vereinbart.
Eine 4:2-Führung verspielt
Gegen den späteren Turniersieger Schweiz verspielte Oberligist SVB eine 4:2-Führung in den Schlussminuten noch komplett zum 4:5, gegen die tschechische U21 gab es einen 2:1-Sieg. Inwieweit die sechs absolvierten Spiele (über jeweils eine knappe Hälfte eines regulären Punktspiels) beim Neujahrsturnier geholfen haben, sich auf das vorentscheidende Oberliga-Heimspiel gegen den Mannheimer HC II einzuspielen, wird man kommenden Samstag sehen.
Der SSV Ulm, über beide Tage hinweg die spielstärkste Mannschaft mit ausnahmslos gewonnenen Spielen und dominanten Auftritten, musste sich am Ende eines anstrengenden Wochenendes der jugendlichen Ausdauer der Schweizer U21-Auswahl beugen. Die eidgenössische Mannschaft gewann das Finale mit 3:1, nachdem Ulm in der Gruppenphase die Schweizer noch mit 4:2 geschlagen hatte. Dürkheim gewann das Spiel um Platz drei mit 3:2 gegen TuS Obermenzing München.
Auf weiblicher Seite stand die SVB-Vertretung vor der ebenso reizvollen wie schwierigen Aufgabe, sich mit einer U16-Mannschaft gegen etablierte Frauenteams behaupten zu müssen. Zwar schafften die jungen Böblingerinnen es erwartungsgemäß nicht, eines ihrer fünf Turnierspiele zu gewinnen.
Doch andererseits fielen die Niederlagen gegen HTC Würzburg (0:1), Schweiz U21 (0:4), TSV Ludwigsburg (1:2; 0:4 im Platzierungsspiel) und TB Erlangen (1:6) nicht so schonungslos aus, wie man das vielleicht hätte erwarten können. Die von Thomas Dauner betreuten SVB-Talente waren bis zur letzten Sekunde mit viel Einsatzfreude bei der Sache und schlugen sich unterm Strich sehr passabel.
In einer Finalrunde der besten drei von sieben Mannschaften konnte sich TuS Obermenzing als der ligahöchste von insgesamt sieben Teilnehmern verdient durchsetzen. Das Münchner Team der 2. Bundesliga gewann vor HTC Würzburg und der Schweizer U21.
„Wir haben mit unserem diesjährigen Teilnehmerfeld wieder einen qualitativen Sprung nach oben gemacht“, freute sich nicht nur Turnierleiter Giuseppe Ciafardini über eine hochwertigere Beteiligung, als dies in den ersten Neujahrsturnieren nach der Corona-Zwangspause der Fall war. Zur guten Stimmung beigetragen haben auch mehrere Einlagespiele verschiedener SVB-Teams. Dass die Böblinger Allstar-Auswahl mit vielen bekannten Gesichtern der vergangenen Jahre ihren Erfahrungsvorsprung gegenüber den jungen Vertretern von SVB II und männliche U16 ausspielen konnte, überraschte nicht. „Das war eine klasse Sache, so viele aktive und ehemalige Spieler mal wieder beisammen zu haben“, fand Ciafardini.