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Neue Tarife

Böblingen: Parkgebühren werden zum 1. Mai angepasst

Autofahrer zahlen dann höhere Gebühren als bisher im öffentlichen Straßenraum. Auch die Höchstparkdauer wird reduziert.
Von Isabell Gospodarczyk
Der Brezeltarif wird angepasst: Statt 10 Cent für 30 Minuten zahlen Autofahrer fürs Parken 50 Cent für eine halbe Stunde.

Der Brezeltarif wird angepasst: Statt 10 Cent für 30 Minuten zahlen Autofahrer fürs Parken 50 Cent für eine halbe Stunde.

Bild: Dettenmeyer

Böblingen. In Böblingen werden nach 26 Jahren die Parkgebühren im öffentlichen Straßenraum und in den städtischen Parkhäusern angepasst. Die neuen Tarife gelten ab 1. Mai.

Die neuen Tarife im Überblick

Die Parkflächen in der Innenstadt werden in mehrere Zonen unterteilt. Der Bereich Schlossbergring wird zu Parkzone 1. Hier gilt bisher: Die ersten 30 Minuten kosten 10 Cent, danach fällt alle drei Minuten eine Gebühr von 10 Cent an. Dieser sogenannte Brezeltarif wird teurer.

Die ersten 30 Minuten kosten ab dem 1. Mai 50 Cent, alle angefangenen 15 Minuten kommen weitere 50 Cent hinzu. Das bedeutet: Statt wie bisher 1,10 Euro für eine Stunde, bezahlen Autofahrer dann 1,50 Euro für eine Stunde.

Bisher gilt der Tarif von Montag bis Freitag von 8 bis 18 und samstags von 8 bis 14 Uhr. Mit der Anpassung wird der Zeitraum ausgeweitet und gilt dann montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr. Die Höchstparkdauer im Zeitraum von 8 bis 18 Uhr wird von 2 Stunden auf 60 Minuten reduziert.

Für den restlichen, derzeit bewirtschafteten Bereich der Innenstadt (Parkzone 2) gilt der gleiche Tarif. Die Höchstparkdauer beträgt hier allerdings 90 Minuten. Nach 18 Uhr ist diese Begrenzung aufgehoben.

Der bisherige Tarif in den Bereichen Silberweg und Landratsamt bleibt unverändert.

In der Gebührenzone 1 (gelb) gilt eine Höchstparkdauer von 60 Minuten, in der Gebührenzone 2 (dunkelblau) dürfen Autofahrer maximal 90 Minuten parken. Zur Orientierung: Links neben der gelben Zone sind der Untere und Obere See dargestellt, rechts daneben befindet sich der Schlossberg. Grafik: Stadt Böblingen/Teufel
In der Gebührenzone 1 (gelb) gilt eine Höchstparkdauer von 60 Minuten, in der Gebührenzone 2 (dunkelblau) dürfen Autofahrer maximal 90 Minuten parken. Zur Orientierung: Links neben der gelben Zone sind der Untere und Obere See dargestellt, rechts daneben befindet sich der Schlossberg. Grafik: Stadt Böblingen/Teufel

Städtische Parkhäuser

In den städtischen Parkhäusern Stadtmitte, Kongresshalle, Postplatz und Im Höfle kann ab dem 1. Mai eine Stunde lang kostenlos geparkt werden statt wie bisher die ersten 30 Minuten. Jede weitere angefangene Stunde wird 1,50 Euro kosten. Der Dinnertarif von 18 bis 23 Uhr wird beibehalten: Für fünf Stunden zahlt man insgesamt nur 1 Euro. Im regionalen Vergleich sei das ein Alleinstellungsmerkmal in Böblingen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Neue Dauerpark-Tarife

Auch die Tarife für das Dauerparken in den städtischen Parkhäusern werden angepasst. Der bisherige Tarif von Montag bis Freitag, 6 Uhr bis 20 Uhr, wird auf 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr angepasst und kostet 60 Euro im Monat. Der Tarif von Montag bis Samstag, 6 Uhr bis 20 Uhr, fällt weg. Der Preis für das dauerhafte Parken ohne Begrenzung (24/7) wird auf 85 Euro pro Monat angepasst.

Neu hinzu kommt ein Tarif für das Parken außerhalb der Stoßzeiten: Dieser gilt von Montag bis Freitag, 16.30 Uhr bis 7.30 Uhr am Folgetag, sowie Samstag und Sonntag ganztägig. Dieser Tarif richtet sich vor allem an Bewohner, ist aber auch für alle zugänglich. Zur Einführung beträgt der Preis 30 Euro pro Monat.

Hintergrund der Anpassung

Mit der Tarifanpassung möchte die Stadtverwaltung vermehrt Kurzzeitparken im Stadtgebiet erreichen. Von einem regen Wechsel der Parkenden soll der Einzelhandel profitieren. Außerdem möchte die Stadtverwaltung die Autofahrer weg von der Straße und rein in die Parkhäuser locken. Denn: Über 2 000 öffentliche Parkplätze gibt es in der näheren Innenstadt, diese werden gut genutzt. Die städtischen Parkhäuser hingegen suchen nach 16 Uhr weniger Autofahrer auf.

Dadurch erfahren die Stadtwerke Böblingen, die die Parkhäuser betreiben, ein Defizit. Sie kriegen mit den unterbelegten Parkhäusern nicht ihre Kosten für den Unterhalt und die Bereitstellung der Stellflächen gedeckt. Der Verlust beträgt durchschnittlich 1,2 Millionen Euro im Jahr. Dieses Defizit muss die Stadt Böblingen als Gesellschafterin tragen. Dieses Problem will die Stadt mit den höheren Parkgebühren und der gebührenpflichtigen Parkzeit bis 22 Uhr am Straßenrand beheben. Dadurch soll es für die Autofahrer verlockender sein, Alternativen aufzusuchen, sprich: die Parkhäuser wie Marktplatz/Stadtmitte, Kongresshalle oder Postplatz.