Böblingen: Freibad schließt am 12. September
Böblingen - Mit nur 53 000 Badegästen beendet das Böblinger Freibad am 12. September auch die zweite Corona-Saison mit einem schlechten Ergebnis und fährt mit Verlusten von voraussichtlich rund 2,7 Millionen Euro ein um etwa 500 000 Euro größeres Defizit ein als normalerweise. Das Hallenbad öffnet am 14. September mit der sogenannten 3G-Regel – die Besucher müssen also nachweisen, entweder gegen Covid-19 geimpft, getestet oder genesen zu sein.
Damit fällt die Besucherzahl des Böblinger Freibads noch einmal schlechter aus als im letzten Jahr: In der ersten Corona-Saison 2020 nutzten rund 55 000 Bürger die Einrichtung. Im Jahr 2019 verzeichnete das Freibad etwa 145 000 Besucher. Neben den Corona-Regeln sei auch das schlechte Wetter in diesem Jahr verantwortlich für das schlechte Ergebnis, sagt Christine Tomschi, die am 1. Juli die Nachfolge von Gerd Hertle als kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtwerke Böblingen antrat, die für den Betrieb von Frei- und Hallenbad verantwortlich sind. Normalerweise nutzen 6500 Menschen aus einem Umkreis von 35 Kilometern pro Tag das Böblinger Freibad. Während Corona deckelte eine Einlass-Beschränkung die Besucherzahl auf 3500.
Am 22. Mai öffnete das Freibad und musste zunächst bis Mitte Juli die 3G-Regel anwenden. Als diese Vorschrift nach acht Wochen wegfiel, sei der Betrieb des Bads deutlich entspannter gewesen, so Christine Tomschi. Gleichwohl habe die Umsetzung der Corona-Regeln nicht nur Stadtverwaltung und Stadtwerke, sondern auch die fürs Bad zuständigen 17 Mitarbeiter immer wieder vor großer Herausforderungen gestellt, sagt der Erste Bürgermeister Tobias Heizmann: „Oft kamen neue Corona-Regeln am Freitag und mussten bis Montag umgesetzt werden.“
Derzeit arbeitet das Bäder-Team weiter unter Hochdruck: Weil das Freibad am 12. September schließt und das Hallenbad bereits am 14. September öffnet, überlappen Einwinterung des einen und Vorbereitung des anderen Bads einander. Als Neuerungen erwarten die Besucher des Hallenbads ein komplett saniertes Planschbecken mit neuen Wasserspielgeräten und ein modernisierter Eingangsbereich.
Wie beim Freibad-Besuch auch, können Tickets für das Hallenbad nur online gebucht werden. Außerdem greift die 3G-Regel. „Ich gehe davon aus, dass für die Sauna die 2G-Regel kommt“, prognostiziert Tobias Heizmann – Einlass für Getestete wäre dann nicht mehr möglich. Die Zahl gleichzeitiger Besucher im Hallenbad ist auf 70 gedeckelt, davon maximal 40 gleichzeitig im Schwimmerbecken. Er hoffe, „dass wir verlässlichere Regeln bekommen und über einen längeren Zeitraum planen können“, so Tobias Heizmann.
Trotz des hohen Zuschussbedarfs sei der Betrieb der beiden Bäder für Böblingen „ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge“, betont Tobias Heizmann: Sie würden einen wichtigen Beitrag zur Freizeitgestaltung, sportlichen Betätigung und Gesundheit der Bürger leisten. Zudem sei die Möglichkeit für Kinder, in den Bädern schwimmen zu lernen essenziell, so Tobias Heizmann. Während der Pandemie sei dieser Aspekt bislang leider jedoch zu kurz gekommen: „Wir arbeiten aber nach Kräften daran, dies nachzuholen.“ Die beiden Bäder seien wichtig für die Attraktivität des Standorts Böblingen, ergänzt Christine Tomschi.