Menü
Das Publikum ist begeistert

Altdorf: Zweites Bachkonzert im Bürgerhaus

Ulrike Engelke und Hildegard Treiber luden zum zweiten Bachkonzert in den stimmungsvollen Saal des Bürgerhauses in Altdorf ein. Das Publikum bestand vor allem aus vielen Freunden des Duos und war sehr beeindruckt und begeistert von der Wiedergabe der so ausdrucksstarken und technisch anspruchsvollen Bach Sonaten.
Von Peter Maier
Ulrike Engelke (links) und Hildegard Treiber vor dem Konzert im Altdorfer Bürgerhaus. Bild: z

Ulrike Engelke (links) und Hildegard Treiber vor dem Konzert im Altdorfer Bürgerhaus. Bild: z

Altdorf. Nachdem Ulrike Engelke und die Cembalistin Hildegund Treiber im Oktober 2021 zusammen mit dem Cellisten Michal Stahel die Sonaten für Basso continuo aufgeführt hatten, planten beide Musikerinnen, sich nun noch die Sonaten für Flöte und obligates Cembalo vorzunehmen. Ursprünglich hatte Bach diese Sonaten für die Traversflöte geschrieben, dem Hauptinstrument auch von Ulrike Engelke. Doch beide Musikerinnen betonten, dass sie von der Transkription für Blockflöte und Cembalo sehr begeistert waren.

Übertragungen für andere Instrumente in andere Tonarten waren im 18. Jahrhundert durchaus üblich - auch bei Bach selbst. Wohl aus der Einsicht, das Cembalo müsse eigenständiger behandelt werden komponierte Bach echte Duo-Sonaten, die zu seinen schönsten Kammermusik Werken gehören. Statt der damals üblichen Besetzung für zwei Oberstimmen und Continuo (Solo-oder Triosonate) benutzte Bach hier die Besetzung für ein Melodieinstrument und komponierte die zweite Melodiestimme zusammen mit dem Bass als Cembalostimme.

Das Wunderwerk der Kompositionskünste unter den Flötensonaten ist die Sonate in h-Moll und bei einer Transkription nach c-Moll ohne melodische Veränderungen auf der Altblockflöte realisierbar. Hier zeigten beide Musikerinnen ihr hervorragendes Zusammenspiel und ihr großes technisches Können. Nach dem langen ersten Satz, bei dem sich beide Instrumente thematisch immer abwechseln, folgte ein wunderschönes Largo e dolce. Besonders beeindruckend gespielt war das Allegro im letzten Satz- in der Flötenstimme mit fortwährenden Synkopen. Hier bestachen beide Musikerinnen mit der Präzision und Spielfreude. All dies war auch in den übrigen drei Sonaten zu spüren.

Die Sonate in a-Moll (g-Moll) ist nach neuerer Forschung eine Transkription der g-Moll Sonate für Geige und obligates Cembalo BWV 1020. Sie wurde ursprünglich als Flötensonate herausgegeben. Die Sonate in G-Dur (A-Dur) ist unvollständig überliefert. (der erste Satz war im Autograph teilweise beschnitten) So beginnt sie mit dem 2. Satz, dem Largo e dolce. In allen diesen drei Sonaten waren die Allegro Sätze technisch hervorragend gespielt und die langsamen Sätze begeisterten mit ihrer Gesanglichkeit und Ausdrucksfähigkeit. Hildegund Treiber spielte noch einige Solostücke von Bach - wunderschön interpretiert. Es war ein gelungener Abend. Das Publikum war begeistert und wurde mit dem Siciliano aus der F-Dur Sonate verabschiedet. Alle Sonaten wurden 14 Tage vorher von Rainer Schrapel für eine CD aufgenommen.