11. Tanzgala in der Böblinger Kongresshalle
Tanzsport. Die Vorfreude vor der 11. Böblinger Tanzgala ist groß beim ausrichtenden TSC Rot-Weiß Böblingen, am 29. April wird in der Kongresshalle sowohl von den Turniertanzpaaren als auch von zahlreichen Gästen das Tanzbein geschwungen. Karten zur Tanzgala in der Kongresshalle und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.tsc-boeblingen.de.
Trotz der Vorfreude legte sich in der Vorbereitungszeit ein Schatten über die hochkarätige Veranstaltung – auf Grund exorbitant steigender Kosten ist die Zukunft der Gala gefährdet. Im Gespräch lässt sich bei TSC-Präsident Robert Kovacs der Frust nicht gänzlich verbergen. Abgesehen von den organisatorischen Vorbereitungen, die Kovacs zusammen mit seinem zehnköpfigen Vorstandsteam zu stemmen hat, schwebt die Finanzsituation wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Ausrichter. „Wir wurden zuletzt mit Kosten konfrontiert, die wir so auf Grund unserer langjährigen Erfahrungen nicht einkalkuliert hatten“, sagt der Club-Präsident. Im Detail: Vor allem bedingt durch gestiegene Kosten im Bereich der Hallenmiete und beim Catering-Dienstleister muss der TSC in diesem Jahr
10 000 Euro mehr berappen, was die Gesamtkosten für die beliebte Tanzgala auf satte 40 000 Euro schnellen lässt. Allein die Kosten für die Hallenmiete beläuft sich für einen Event-Tag auf 17 000 Euro.
„Nur mit der Unterstützung von Sponsoren und Erhöhung der Eintrittspreise sind wir in der Lage, bei dieser Preistreiberei einigermaßen gegenzusteuern“, erläutert Robert Kovacs, der sich dankbar zeigt für die große Unterstützung der Stadt Böblingen, der Bürgerstiftung Böblingen und etlicher Sponsoren. Dennoch, daraus macht Kovacs keinen Hehl, machen sich die Vereinsverantwortlichen ernsthaft Gedanken über eine Fortführung der beliebten Veranstaltung. „Die Tendenz geht dahin, dass dies unsere letzte Gala in der Kongresshalle ist“, stellt der langjährige Präsident „schweren Herzens“ fest. „Wenn die Veranstaltung ein Loch in unsere Kasse frisst, ist das auch gegenüber unseren Mitgliedern nicht weiter vertretbar.“ Während des Turniertages sind etwa fünfzig Mitglieder des Tanzsportclubs ehrenamtlich im Einsatz.
Hochkarätiges Teilnehmerfeld
Sportlich bietet auch die 11. Tanzgala wieder alles, was die Herzen der Tanzfreunde höherschlagen lässt. Waren zuletzt 2021 lediglich 350 Zuschauer zugelassen, die allerdings das Parkett ausnahmslos den Turniertänzern überlassen mussten, wird nun jenseits aller Beschränkungen zu den bewährten Gewohnheiten mit einem Mix aus Ballveranstaltung und Tanzturnier zurückgekehrt. „Dieses Mal findet bei uns die Deutsche Meisterschaft in der Hauptgruppe der Zehn-Tänze-Kombination statt“, sagt Robert Kovacs. Dabei handelt es sich um die Königsdisziplin im Tanzsport, wenn alle zehn klassischen Turniertänze aus dem Bereich der Standard- und der lateinamerikanischen Tänze in einem Wettbewerb zum Besten gegeben werden. Zudem finden im Rahmen der Tagesveranstaltung neben den Vorrunden der Zehn-Tänze-Meisterschaft auch die Deutschen Meisterschaften Latein der Masters II und III statt (Altersklassen ab 45 und 55 Jahre).
In den Turnierpausen hat das Publikum reichlich Gelegenheit, zur Live-Musik der Nagolder „Blacky‘s Big Band“ zu tanzen. „Hier begeben wir uns auf gänzlich neues Terrain, die 20-köpfige Band wird der Veranstaltung mit ihrer Wucht einen ganz anderen Charakter als in den letzten Jahren verleihen“, sagt Robert Kovacs mit Vorfreude.
Ein besonderes Augenmerk wird bei den Meisterschaften auf die Auftritte des Geschwisterpaars Daphne (23) und Marvin Fischer (21) gelegt. Jüngst in die Eliteklasse des Turniertanzes aufgestiegen, haben sich die beiden Lokalmatadoren zum Ziel gesetzt, ins abendliche Halbfinale der besten zwölf Tanzpaare zu kommen.