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Wohin nach dem Straßenfest?

Der neue Place am Sindelfinger Wettbachplatz

Wenn auf den Straßenfest-Bühnen am Freitag und Samstag die Musik verstummt, geht die Party in der Pop-up-Bar für Nachtschwärmer weiter. Kalte Getränke gibt es hier auch bis zum EM-Finale bei gutem Wetter und wichtigen Spielen.
Von Jürgen Wegner

Sindelfingen. Es ist eine ziemlich spontane Aktion. Eine starke Woche reicht Izet „Toni“ Krasniqi und Adriano Scarano, um aus einer fixen Konzeptidee eine Pop-up-Bar zu machen. Von „der schönsten Terrasse Sindelfingens“ aus hat man bei wichtigen EM-Spielen einen guten Blick auf die Public-Viewing-Leinwand am Wettbachplatz. Und innen spielt an den ersten beiden Straßenfestabenden ab 12 beziehungsweise 22 Uhr die Musik. Nachtschwärmern, denen das Straßenfest nicht lange genug geht, finden hier Gleichgesinnte.

1997 öffnete hier "Freddy's und Po's"

In der Bar mit Terrasse schließt sich ein Kreis. Als Sindelfingen 1997 auf dem Wettbachplatz sein Gastroviertel bekam, erreichte dessen Strahlkraft sogar die Stuttgarter Fußballprofis Fredi Bobic und Gerhard Poschner, die mit ihrem „Freddy und Po‘s“ eine US-Sportsbar nach Sindelfingen brachten. Später zog hier das Aura ein, das den Party-Steilpass nur noch ansatzweise aufnahm. Vor gut einem Jahr wechselte „Taverna der Grieche“ ins Haus und servierte griechische Küche, vor allem mit zypriotischem und makedonischem Einschlag. Zuletzt standen die Räume leer.

„Als Toni mit seiner Idee von einer Bar während der EM auf mich zukam, war ich sofort dabei“, sagt Adriano Scarano. „Toni“ heißt eigentlich Izet Krasniqi und ist ein alter Hase auf dem Wettbachplatz, servierte schon im Erdinger und im Max, das später für das Corners räumte, und ist jetzt der Macher im italienischen Lokal „La Fontana“, sozusagen im Erdgeschoss der neuen Bar. Und Adriano Scarano kümmert sich mit seiner Agentur „Digital Strategen“ um die Belange kleinerer, mittelständischer und lokaler Unternehmen, um beispielsweise deren Sichtbarkeit und Präsenz in Suchmaschinen anzukurbeln. „Dabei hatte ich schon immer einen Hang zur Gastronomie, jobbte beispielsweise von 16 bis 24 im Culinarium in Altdorf.

10 Tage

„Tonis“ Anruf war letzte Woche Dienstag gegen 21 Uhr, es dauerte nicht lang bis zur Idee für einen Namen: Place. „Bewusst nicht ‚The Place‘, sondern einfach nur ‚Place‘“, sagt Adriano Scarano. Denn zunächst einmal ist das am Wettbachplatz ein Projekt auf Zeit, das nur bis zum EM-Finale angelegt ist. Immer bei wichtigen Spielen und bei gutem Wetter gibt es hier zum Freiluft-Fußballschauen Cocktails und Biere.

Wer ein wenig Hunger hat, geplant ist eine Minikarte mit drei Pizzen, wobei Toni Krasniqi einen ziemlich kurzen Weg ins La Fontana kennt. Und wer sich etwas bei den kulinarischen Nachbarn holt, „darf das gerne auch bei uns oben essen“, sagt Adriano Scarano. Die Idee: Die Geschichte soll ziemlich locker und ungezwungen ablaufen.

Place kann auch umziehen

Kai Hammami, unter anderem Chef im Corners gegenüber, dem Wiesengarten und dem Waldbiergarten in Böblingen, half bei der strategischen Ausrichtung und der Getränkekarte, Freunde und Familie packen mit an. Und wenn sich „Place“ etabliert, könnte man ihn auch Eventbezogen woanders aufziehen. Eine mobile Lounge eben, die auch standortunabhängig funktionieren soll. „Der Wettbachplatz bleibt hier, Place kann umziehen“, erklärt Adriano Scarano, warum die Kiste nicht „The Place“ heißen soll.

So oder so. Seit letztem Dienstag bis zum Start zum Straßenfest blieben zehn Tage. Die Teufel-Boxen stehen längst, die zusätzliche Bar im Inneren wurde erst am Freitagmittag angeliefert. Es galt, klar Schiff zu machen und Tische zu räumen. Bei der ersten Party am Straßenfestfreitag gibt es eher lockere Musik, am Samstag soll es eine Runde flotter werden, wenn auch ein DJ auflegt. Etwa 200 Gäste passen rein und die Musik spielt bis in die Nacht hinein.