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Nach mutmaßlich versuchter Entführung

Böblingen: Keine Anzeige gegen Retter, 51-Jähriger in Psychiatrie

Von Jürgen Wegner
Zeki Yasik (rechts) und Dusko Vukobrat haben den Zehnjährigen aus dem VW-Bus geholt, den Tatverdächtigen festgehalten und die Polizei gerufen.      Bild: Dettenmeyer

Zeki Yasik (rechts) und Dusko Vukobrat haben den Zehnjährigen aus dem VW-Bus geholt, den Tatverdächtigen festgehalten und die Polizei gerufen. Bild: Dettenmeyer

Böblingen. Der Mann, der am Mittwoch im Röhrer Weg in Böblingen einen zehnjährigen Jungen in einen VW-Bus gezerrt hat, befindet sich nach wie vor in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung. "Der 51-Jährige kann nur durch einen richterlichen Beschluss entlassen werden", so Polizei-Pressesprecher Steffen Grabenstein.

In den sozialen Medien wird wiederholt das Gerücht verbreitet, dass sich der Mann bereits wieder auf freiem Fuß befinde, nachdem er auf psychische Probleme plädiert habe. Die SZ/BZ fragte daraufhin bei der Polizei erneut nach. Die Antwort: Der Mann könne plädieren, so viel er wolle. Man sei in keiner Gerichtsverhandlung, so die Polizei.

Außerdem macht ein weiteres Gerücht die Runde, dass eine Anzeige gegen die beiden Bauarbeiter laufe, die beherzt eingegriffen haben und eine mutmaßliche Entführung verhinderten. Steffen Grabenstein dazu klar: "Es gibt keine Gegenanzeige." Und es habe auch keine weitereren Verhaftungen im Umkreis gegeben. Auch diese Behauptung zieht im Internet Kreise.

Die Polizei bittet ausdrücklich darum, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen und keine Gerüchte zu streuen. Auf der anderen Seite sei man für sachdienliche Hinweise immer dankbar: "Zeugen, die etwas bemerkt haben, sollen sich bitte melden." Und zwar entweder telefonisch über die Nummer 0800/1100225 oder per Mail an hinweise.kripo.boeblingen@polizei.bwl.de.

Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz will "dem Gemeinderat vorschlagen, dass wir diese Männer für ihre Zivilcourage würdevoll ehren. Ich bin dankbar für die vorbildliche Zivilcourage, die diese Bauarbeiter gezeigt haben. Und dankbar, dass der 10-jährige Junge rechtzeitig gerettet und Schlimmeres verhindert werden konnte. Es ist wichtig, solche Taten anzuerkennen und zu würdigen, um anderen ein Beispiel zu geben." Die SZ/BZ hat über die beiden Männer einen Kommentar geschrieben.